Bericht über die Radtour des Heimatvereins am 14.06.2009
Bilder und Text : KarlWanstrath
Naturschutz, Tuchmacher und eine denkmalgeschützte Schmiede
Radler aus Ankum erlebten ein breites Spektrum an Sehenswürdigkeiten
Ankum
Der Heimat- und Verkehrsverein Ankum hatte kürzlich erneut zu einer Tagestour mit dem Fahr-
rad eingeladen. Auf einem Rundkurs von etwa 58 km besuchten die 33 Radwanderer die Biologische Station Haseniederung am Alfsee, die Altstadt von Bramsche und das Heimathaus mit ehemaligem Pfarrgarten in Alfhausen.
Bei der „Biologischen Station Haseniederung“ wurden die Gäste von Markus Revermann,
dem 2. Vorsitzenden des Vereins, begrüßt und durch die etwa 1 ha große Anlage geführt. Markus Revermann erzählte, dass der Verein aus einer kleinen aktiven Naturschutzgruppe
in Rieste entstand sei und 1996 offiziell gegründet wurde. Als wesentliche Aktivitäten des Vereins nannte er den Schutz der Tier- und Pflanzenwelt, die außerschulische Umweltbildung von Kinder- und Jugendgruppen, die Durchführung von Veranstaltungen im Bereich der Erwach-senenbildung sowie die Integration schwer erziehbarer Jugendlicher. Regelmäßig würden Schulklassen und Kinder von der nahe liegenden Jugendherberge das regionale Umweltbil-dungszentrum besuchen. Häufig würden auch Führungen von Erwachsenen stattfinden. Bei einem Rundgang durch die Anlage mit Naturgarten, Hecken, Teich und altem Backhaus erhiel-ten die Ankumer viele nützliche Informationen zum Thema Umwelt. Sogar zu Wespen- und Hornissenstichen oder Zeckenbissen gab der gelernte Förster fachkundigen Rat.
Markus Revermann von der „Biologischen Station Haseniederung“ erläuterte den Radwanderern aus Ankum die Aktivitäten des Vereins.
Anschließend radelten die Heimatfreunde über Sögeln und Epe in die Altstadt von Bramsche. Nach dem gemeinsamen Picknick beim Tuchmachermuseum nahm Dr. Rainer Drewes vom Heimatverein Bramsche die Ankömmlinge mit auf eine Zeitreise durch die Geschichte derStadt.
Dr. Drewes berichtete, dass der Ursprung von Bramsche auf die Zeit um 800 nach Chr. zurück geht. Ab dem Mittelalter gewann die Stadt ihre wirtschaftliche Bedeutung vor allem durch die Jahrhunderte alte Tradition der Tuchmacher. Erst im Jahre 1971 fand die Tuchmacherindustrie in Bramsche ihren Niedergang. Interessant war zu erfahren, dass die weiße Seerose als Wappenzeichen der Tuchmacher galt und dass es früher in Deutschland nur zwei Webschulengab, davon eine in Bramsche.
Beim Tuchmachermuseum in Bramsche erzählte Dr. Rainer Drewes vom Bramscher Heimatverein den Gästen aus Ankum viel Wissenswertes über die Entwicklung der Stadt.
Im Anschluss an den Aufenthalt in Bramsche radelten die Ankumer ein Stück an der Hase undam Mittellandkanal entlang. Sie fuhren über Achmer, Westerhausen und durch das ThienerFeld nach Alfhausen. Zusammen mit Konrad Niers, Vorsitzender des dortigen Heimatvereins, besichtigten die Gäste das schmucke Heimathaus, den ehemaligen Pfarrgarten und die alte Schmiede Schmiesing.
Die Radwanderer erfuhren, dass das 200 Jahre alte Heimathaus früher als Heuerhaus in Heeke stand und in Alfhausen im ehemaligen Pfarrgarten wieder aufgebaut wurde. Konrad Niers erzählte, dass im Obergeschoss des Gebäudes zurzeit ein Heimatmuseum aufgebaut und dabei großer Wert auf funktionstüchtige Gerätschaften gelegt wird. Die Gäste nahmen einen alten Friseursalon, eine alte Zahnarztpraxis und eine komplette Hausschlachter-ausstattung näher in Augenschein. Nach einem Rundgang durch den parkähnlich angelegten ehemaligen Pfarrgarten warfen die Ankumer noch einen Blick in die denkmalgeschützte Schmiede Schmiesing. Diese wurde in den letzten Jahren vom Heimatverein Alfhausen liebevoll restau-riert.
Ein gemeinsames Kaffeetrinken im Hotel Sauerland rundete den Besuch in Alfhausen ab. An- schließend ging es zurück zum Heimatort.
Gut gestärkt geht es vom Tuchmachermuseum in Bramsche weiter in Richtung Achmer.